Bei “Nymphenburg” denkt man ja immer automatisch ans Schloss. Selbst wenn einer in München wohnt, ist der Versailles-Aufguss so prominent, dass man gern vergisst, dass so ein bayerischer König nicht gleich einen ganzen Stadtteil bewohnt haben wird.

Maria-Ward-Straße, Nymphenburg

Im Schloss selber ist eigentlich nur die Schönheitengalerie relevant, eine Art begehbares Fotoalbum von der Stärke eines alten Analogfilms: 36 Bilder. Außenrum gibt’s verdammt viel Park, sogar ziemlich schönen, und dann noch die gar nicht mal so ärmliche Stadt, die so einen König am Leben und Laufen hält.

Maria-Ward-Straße, Nymphenburg

Durch die Schloss Nymphenburger Periphierie gibt’s keine Führungen für die Japaner; schade eigentlich. Selbst mein eigenes Leben hört sich gleich interessanter an, wenn ich erzähl, dass ich in Wirklichkeit in dem Spalt unter der Sofalehne wohn. Das Leben bietet nichts Wesentliches, was man von dort aus nicht so gut wie irgendwo anders tun könnte (wenn man Zugang zu einem Klo hat), und ich bin noch nicht mal mit Regierungsaufgaben molestiert, eher im Gegenteil.

Maria-Ward-Straße, Nymphenburg

Dafür grenzt mein Sofa nicht an den Botanischen Garten.

Maria-Ward-Straße, Nymphenburg