Bewirtschaftet von Vroni und Wolf

Autor: Vroni (Seite 1 von 4)

Haikus 俳句 von Katzen

Federwechsel

Der Kater haikuht Ende August:

„Wenn’s Geflügel früh sich maust, gibt’s einen frühen Winter.“ Bauernregel

Während der Mauser

wenn Vögel Federn lassen

der Sommer verglüht

 

“The new sunflower seed feeder has attracted several new greenfinches to the garden, but this one looks in a sorry state. I don’t know if it is moulting feathers from around its head or it has been in an accident. – Transl.: Der neue Sonnenblumenfutterautomat hat mehrere neue Grünfinken in den Garten gelockt, aber dieser scheint in einem traurigen Zustand zu sein. Ich weiß nicht, ob sich nur seine Federn am Kopf mausern oder ob er einen Unfall hatte.” Tony Hisgett, Birmingham, UK

Tony Hisgett from Birmingham, UK, CC BY 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by/2.0>, via Wikimedia Commons

 

Es grüßt

Der Kater

 

Mörderische Zeiten

Die Antwort der Kater auf Putin

Der Kater bloggt:

 

Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr zu finden. Bert Brecht

 

Als Gegensatz zum mörderischen Krieg etwas Schönheit der Natur und die bewundernswerte Lässigkeit von Katzen.

Kater Murr in Schlafposition

Kater Murr: tiefenentspannt.

Kater Merlin wünscht, nicht gestört zu werden.

Kater Merlin wünscht, beim Sonnenbad nicht gestört zu werden.

Die Natur im Garten. Macht weiter ihr Ding.

Biene an Kiwi-Blüte

Die Riesen-Kiwi im Garten blüht heuer endlich wieder. Die Bienen mögen das.

 

Gruß
der Kater

 

 

Ostern unter erschwerten Kriegsbedingungen

Ostern – wurde da nicht dieser eine Hase geboren?

Der Kater bloggt.

 

Aus der tiefen Grabesnacht!
Blumen sollen fröhlich blühen, …

(Aus Ostergedicht von Max v. Schenkendorf)

 

Osterhasi

Auch wenn es stürmet und schneiet …

 

Die einen feiern, auch wenn sie keine Ahnung mehr haben, was Ostern eigentlich bedeutet.

Die anderen feiern nur noch gedämpft. Weil sie Ahnung haben, was Ostern bedeutet.

 

Trotzdem:

Frohe Ostern. Friede auf Erden,

euer Kater

(Raubhase)

 

 

Hatte nie viel von Honig gehalten

Unglaubliche Rettung für kränkelnde Aquarium-Malermuschel: ein Honigbad!

Ein Erfahrungsbericht

 

Jetzt hatte ich den Salat:

Die große meiner Malermuscheln öffnet im Aquarium nicht mehr oft genug am Tag ihr Filtermäulchen. Und seit 2 Tagen gar nimmer. Ich musste dringend etwas tun.

Halte sie erfolgreich seit Jahren. Sommers im 400-L-Teich.

Foto: selbst. Die hier ging hier auf Wanderschaft, suchte einen besseren Standplatz, das Wasser war ihr hier zu klar und vielleicht war es ihr hier auch zu hell. Ich fand sie später in einer tieferen schlammigen Stelle unter einer Sumpfdotterblume. Sandigen, tiefen Schlamm finden Malermuscheln toll zum Eingraben.

 

Und winters im Winterquartier, weil der Teich selbst nicht tief genug ist zum Überwintern, sie würden erfrieren, vermutlich auch verhungern. Das Überwintern im Haus machte mir eh schon ordentlich Sorgen, denn Malermuscheln zuhause im großen Aquariumbehälter zu halten ist ein bisschen Ding, schräg und reichlich aufwändig.

So dachte ich mir: Okay, das war’s jetzt.

Jetzt habe ich die Hübschen nicht mehr lange, es geht jetzt los. Ich mache Fehler. Irgendwas am Wasser behagt ihnen nicht und sie werden bald sterben. Irgendwas passte ihnen nicht mehr an der zweimal täglichen großzügigen Fütterung mit Chlorella-Algen und Muschelfutter (mindestens zweimal am Tag 2 gehäufte Teelöffel und gern fallweise mehr, wenn sie das Wasser zügiger klären als sonst, Wasser muss immer trübe sein).

Malermuscheln sind 24-Stunden-Filtrierer. Immer.

Siphon (mollusc) Unionidae Lamiot Lille 2347

Lamiot, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Mit dieser Öffnung, an der diese “Sägezähnchen” sind, filtrieren sie. Mit der kleineren runde Öffnung weiter oben ohne Sägezähnchen, damit blasen sie wieder aus. Ganz offen dürfen Malermuscheln nie sein, denn dann sind sie tot. Und vergiften möglicherweise die anderen Tiere im Aquarium.

Und wenn sie es immer seltener am Tag tun und dicht machen, ohne dass sie ein Fisch gestupst hat – man soll gar keine Fische drin halten – und ohne dass man sie unnötig angefasst hat, soll man nie tun, das stresst sie …, dann stimmt etwas bei dieser Muschelart gewaltig nicht. Dann verhungern sie langsam aber sicher. Nicht in einer Woche, aber sicher in einem oder zwei Monaten. Dann sind sie tot.

 

Da las ich im Netz von einem Tierarzt, der Honig empfahl.

So ein auf Fische und Weichtiere spezialisierter. Ein anderer wüsste das vermutlich nicht. Welcher dem verzweifelten Muschelhalter riet, dass er es einfach mit einem Honigbad als Erste Hilfe versuchen soll.

Er tat es, berichtete es auf seiner Site. Link: http://archiv.korallenriff.de/muschelrettung.html. Er entnahm sie behutsam dem Aquarium und badete sie im Honigbad.

Ich las das aufmerksam. Und dachte, der ist sicher erfahrener Besitzer einer schwierig zu haltenden Mördermuschel. So heißen diese schönen und herrlich gefärbten, bohrenden Riesenmuscheln, welche auch giftig spucken können. Welche nicht mehr recht zum Filtern/Fressen öffnete und deren blaue Farben auch schon verblassten.

So sehen gesunde Mördermuscheln aus:

Callie Reed, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

 

Ich dachte, bei dem kann’s ja funktionieren.Und der andere ist Experte, Fisch-Tierarzt, o.k. Aber funktioniert es auch bei mir, dem Hilfs-Aquarianer und meiner einfachen Süßwasser-Malermuschel? Die vermutlich andere Bedürfnisse hat?

Ich hatte nicht mehr viel Zeit. Und auch nicht allzu viel zu verlieren.

 

Dosierungsvorschrift dieses Tierarztes:

1 Esslöffel guter Imker-Honig (kein billiger erhitzter aus dem Ausland) auf 1 Liter Wasser und eine halbe Stunde am Tag das Tier baden.

Die Muschel sich darin in Ruhe regenerieren lassen. Dann wieder behutsam rein ins Aquarium. Bei Bedarf wiederholen.

 

Ich probierte es

Badete sie eine halbe Stunde lang in einer sauberen Keramikschale (ohne Spülmittelreste drin) mit diesem Honigwasser ohne allzu große Hoffnung auf eine Wirkung zu haben. 1 Esslöffel Honig, den ich in 1 Liter Wasser einrührte.

Es passierte ein Wunder. Die Rettung.

Die, die seit 2 Tagen nicht mehr ordentlich ihr Filtermäulchen öffnete, saß da drin und saugte mit ihrer jetzt weit offenem Filteröffnung fröhlich den Honigtrank in sich rein als gäbe es kein Morgen.

Ich wiederholte das und ich hatte den Eindruck, ihr geht es sehr viel besser. Sie sitzt wieder im Aquarium und sperrt dauerhaft ihre ovale Filteröffnung für ihr Futter auf.

 

Warum der Honig so schnell half?

Mangelerscheinungen. Es kann mit der nicht ganz optimalen Nahrungszusammensetzung des bis dahin verwendeten Futters zu tun haben. Muschelfutter ist sehr Protein-reich. Vielleicht brauchte die Muschel einfach noch was anderes. Mehr schnell zu verstoffwechselnde Kohlehydrate als da drin sind. Für mehr Energie. Vielleicht brauchte sie die Enzyme oder die speziellen Vitamine, die nur im naturbelassenen Honig sind.

Der Honig war vermutlich der superschnelle Energie- und Enzymlieferant.

Es kann als Intervention, als Heilversuch auch für andere Muschelarten funktionieren. Möglich. Bei meiner Malermuschel hat es funktioniert.

Jedenfalls schaue ich mir in Zukunft die Inhaltszusammensetzung des Muschelfutters genau an (mehr Zucker, mehr Kohlenhydrate?) und reichere das Aquariumwasser auf alle Fälle mit einer kleinen Honigzugabe an. Später las ich, dass das einige erfahrene Muschelbesitzer eh tun. Vorsichtig muss man natürlich sein damit, denn der Honigzucker nährt auch die Bakterienblüte, die nicht überhand nehmen darf, sonst stehen überstürzte Wasserwechsel an. Die die Muschel, die eigentlich in die Natur in sehr ruhig strömende Gewässer gehört, nicht mag.

 

Resignation ist noch zu viel Engagement

Ausschreibungen? Für die Katz’!

 

Wenn man verletzt gewinnt, steigert das natürlich den Stellenwert eines Siegers, aber Verletzungen können nicht der Preis für Erfolge sein.

Steffi Graf

 

Schwarze Katze auf dunklem Hintergrund

Neulich. Schwarze Gedanken und ein sehr dunkelgrauer Test

Wieder eine Anfrage, diesmal eine Ausschreibung eines Trägers im Freistaat. Es ging früher schon nichts bei kommunalen und staatlichen Trägern. Man hörte gemeinhin nie wieder etwas von denen, egal wie viel Mühe man sich als Büro gab und egal, ob man über eine Woche oder länger an diesen Bürokratie-Frechheiten saß.

Ich grübelte diesmal nicht lange herum wie früher, sondern fackelte nicht. Sendete finster entschlossen ein lebensgefährlich niedriges Gebot ab. Riskante Sache. Wer damit wider Erwarten genommen wird, kann beim Staat nicht mehr abspringen, nix Angebotsfreiheit. Man blockiert seine Ressourcen, muss zur Strafe viel rödeln und zu einem kaum rentablen Preis abliefern.

Ergebnis meines Tests um zu sehen, ab welchem Punkt es den Zuschlag gibt: Es gab anscheinend jemanden, der niedriger bot. Jessas.

 

Spirale nach unten

Jetzt weiß ich, wie niedrig meine Branchenkollegen bei Ausschreibungen bieten. Man müsste wirklich Schwarzmarktpreise reinschreiben, um halbwegs mithalten zu können. Und selbst diese sind zuweilen nicht mehr niedrig genug. Preise, mit denen sich kein einzelner Mensch, schon gar kein Büro mit Mitarbeitern je über Wasser halten kann. Bis zu Arbeiten für Gotteslohn.

 

A bissi wos geht oiwei

Nicht jeder lässt sich davon abschrecken. Manche Bieter haben genau diese frustrierenden Erfahrungen gesammelt. Aber verhalten sich in Zukunft konsequent anders:

Der Trickser-Bieter

Er hat einen taktisch guten Grund, als Anbieter bei einem kleinen Erstprojekt extrem zu dumpen. Dumping nicht als Selbstschädigung, sondern als raffinierter taktischer Trick. Dann, wenn im Anschluss ein wesentlich größerer Folgeauftrag winkt, bei dem genau wieder der gleiche Anbieter genommen werden muss. Da er sich dann inzwischen auskennt und es kein anderer mehr machen kann. Genau das ist das Spiel. Hier in dem Testfall gut möglich gewesen, weil tatsächlich nach den Entwicklungsarbeiten die richtig große Site gebaut werden sollte.

 

Aber dann:

Der Trickser-Ausschreiber

Es ist möglich, dass dann zwar der eigene Bieterpreis tatsächlich der niedrigste war, aber unzulässig nach Gebotsabgabefrist bei anderen nachverhandelt wurde. Weil man unbedingt sein Freunderl drin haben wollte und keinen Neuen.

Es ist auch möglich, als Ausschreiber nachträglich nach Abgabefrist bestimmte Verwaltungs-Kriterien zu ändern oder diese, falls sie den Bietern unbekannt waren, plötzlich ins Feld zu führen. Um jemanden nicht nehmen zu müssen. Sondern den Favoriten, der von Anfang an feststand.

 

Kann man etwas gegen tricksende Konkurrenz und gegen tricksende Ausschreiber tun?

Obwohl das hoch intransparent und oft eine linke Tour ist: Rechtlich kann man als Bieter kaum was machen. Die Nachprüfungsbehörde, die neutral und unabhängig definiert ist, besteht in der Praxis nur aus Verwaltungsfachleuten. Und die entscheiden in der Regel für die ausschreibende Verwaltung, fast nie für den Bieter. Auch hirnrissig niedrige Bietpreise gehen zu häufig problemlos durch. Heimliche, kungelige Vereinbarungen oder Festlegungen auf einen Favoriten vor der Frist sind kaum nachweisbar.

 

Schwarz-samtige Lösung

Wenn ich mich je erneut zu einer Ausschreibung hinreißen lasse, dann nur, wenn ich jemanden dort kenne, persönlich gut kenne ; -)

 

Murmeltiertag

Diese Erfahrung ist beinahe deckungsgleich mit meinen früheren Erfahrungen mit einem Münchner Träger. Ein öffentliches Institut der Forschung mit einem guten Namen. Jahrelang bekam ich von ihnen, eine Ausschreibung “Erstellung einer Broschüre, Gestaltung und Satz”, angefragt. Jedes Jahr bot ich etwas niedriger als im letzten Jahr: nichts! Nie wurde es etwas. Bis ich eines Tages die Faxen dick hatte und fuchsteufelswild Dumping betrieb: 20 EUR pro Seite inkl. Gestaltung und Satz und Bildbearbeitung, jawoll!

 

Rückwärts-Auktion?

Ich bekam tatsächlich nach Ende der Angebotsfrist einen Anruf. Um mir mitzuteilen, dass ein anderes Büro preislich genau so liege, es aber im Unterschied zu mir den kompletten Druck mitbezahlte.

Mir kam die Anruferstimme so vor, als schwänge im Ton eine Aufforderung mit, meine Sterne jetzt neu zu ordnen. Quasi das Eisen zu schmieden solange es noch heiß ist und zu erklären, einfach ebenfalls den Druck mit dazu zu nehmen zum gleichen Endpreis wie vorher. Vielleicht noch ein Extra-Schmankerl dazu zu geben. Als ob wir, statt Dienstleister mit individuellen, nicht skalierbaren Anforderungen, Fischer auf einer Rückwärts-Fischauktion seien.

Ich verzichtete im Telefonat auf die provokante Fischmarkt-Metapher und auch auf betriebswirtschaftlich vernünftige Betrachtungen über die begrenzt skalierbare Zeit und das kaum skalierbare Geld der Kriegskasse eines freien Dienstleisters. Es wäre einfach nicht gegangen, auch noch den Druck für Null mit zu bezahlen. Ich hätte, wäre ich darauf eingegangen, dunkelroteste Miese gemacht. Das misstrauische Finanzamt hätte gefragt: Was machstdu, machstdu Hobby?

Es interessiert Verwaltungsleute einfach nicht. Sie verstehen es auch nicht. Blieb also freundlich und stellte mich dumm, den korrumptiv klingenden mitschwingenden Ton je gehört zu haben. Danach war Ruhe mit diesen richtig Arbeit machenden jährlichen Ausschreibungs-Anfragen.

 

Dunkelschwarzes Fazit

Ich weiß nicht, ob ich ein gutes Büro bin, auf diese Weise jedenfalls bekommen Ausschreibende keine guten Büros und keine guten Leistungen, sondern eine komische Sorte Fischverkäufer.

1 guter Kunde in der Privatwirtschaft ist besser als 100 solcher seltsamer Vergaben. Sie sollen sich bitte ihre Filmvollmachenten (das sind wie ich die Dummen, die sich richtig Arbeit machen und unermüdlich mit anbieten) und ihren Lieblings-Fischverkäufer ab jetzt endgültig woanders suchen.

Man behauptete zwar freundlich, nächstes Jahr gäbe es die neue Runde und ich könne gern wieder daran teilnehmen. Die Runde, in der der jetzt Alteingesessene erneut drin ist. Muss ich nicht haben. Aber nein, danke. Erneut nur als Bauernopfer die Anforderungen zu erfüllen, dass ihr halt genügend Büros angeschrieben habt. Es reicht. So long, and thanx for all the fish!*

Delphin springt aus dem Wasser

*Bei Douglas Adams ziehen die Delphine mit diesem Spruch von der Erde fort, kurz bevor sie von den Vogonen zerstört wird, um einer Hyperraum-Umgehungsstraße Platz zu machen.

 

Interessante Methoden und Tricks von IT-lern, wenn sie trotzdem eine Ausschreibung gewinnen wollen

 

Cross gesellt ‒ aus dem Marketing-Zyklus “Heiter durch den Tag”

Wer als hoffnungsloser Katzenidiot (ich) seinen Katzen Bananen-Bandanas kauft (weil sie in einer Bananenkiste vor die Türe gelegt wurden …), kauft seinem Mann auch das:

Latz

 

Und seinem Kunden das da  …  oder umgekehrt … flickr.com

Eulen-Rassel, gehäkelt

(Eulen)Rassel; Baby; Kleinkind; Spielzeug.

 

Und das  …  der Hahn auf dem Mist … für Gockel egal welchen Alters … etsy.com

Hahnenmütze, gehäkelt

 

Und das  …etsy.com

Raubtierpfoten-Schuhe häkeln

Raubtier-Pfoten häkeln

Das Letzte ist Hammer. Ob ich dem Daniel welche häkeln soll?

 

Der Berufsidiot

Ein wenig Leidenschaft beflügelt den Geist,
zu viel löscht ihn aus.
Henri Stendhal

 

Als Designer jetzt:
Ich habe von Anfang an nicht verstanden, was daran gut sein soll, zu sagen, dass man Design “mit Herzblut” mache. Da hat man doch nur den Effekt, dass man von den beauftragenden Geschäftsleuten für einen kleinen Idioten gehalten wird.

Zusätzlich zum Effekt, dass sie dann umso stärker glauben, der kleine schmalzig lügende Idiot würde sie eh nur um ihr Geld behumsen wollen. Ich hasse das alles aufrichtig.

 

Der Mensch ist von Geburt an gut, aber die Geschäfte machen ihn schlecht.
Konfuzius

 

Tintenherz

A person who won’t read has no advantage over one who can’t read.

Mark Twain

Unser Halloween-Beitrag

Schopftintling Zeichen des Verfalls

Fund an den Isarauen. Foto: Vroni Gräbel

Schopftintling - der Verfall eines Speisepilzess

Schopftintling, jung den ersten Tag lang eine kulinarische Köstlichkeit, später mit spektakulärem Abgang. Foto: Vroni Gräbel

Tintenherz – Der Verfall. Statt Kürbisse allenorten.

Dieser Pilz ist jetzt in die Welt des Blog-Lesens als Platzhalter verschwunden. Es gibt ihn bereits in der Natur nicht mehr. *

 

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* Schopftintling, Altersform kurz vor dem Ver-wesen. Als junger Schopftintling wäre er ein hervorragender Speisepilz gewesen.

 

 

Mia san mia – und Kaiser simma eh.
Was das Maldöschen auf Gleis 1 mit der Landesausstellung Regensburg zu tun hat …

An was ich mich erinnere, war die extreme Dunkelheit im Dom und das gleißende Licht draußen. Die gute, aber viel zu kurze Führung und wie laut es in einem Dom sein kann, wenn mehrere Führungen auf einmal stattfinden. Man durfte innen nichts fotografieren und die Madonna mit dem Distelfink in der Kapelle am Kreuzgang wäre eine Sünde (also ein unerlaubtes Foto) wert gewesen.

Dabei sind wir eigentlich nur nach Regensburg, um mein metallenes Maldöschen aus dem Gleis 1 zu fischen, das dort am vorigen Wochenende beim Umsteigen in Regensburg aus seinem Rucksack fallend verloren ging.

Genauer: Das Maldöschen war meins. Und ich greinte, dass er es so lässig in eine äußere Rucksacktasche gestopft hatte, musste ja. Bekam ich einen erneuten Samstag in Regenburg geschenkt. Wir gleich auf Gleis 1 mein Einbein-Stativ (Manfrotto) ausgefahren und mit Klebeband unten an der Spitze präpariert, zwei nichtsnutzige Sonnenbrillen und mein Döschen aus dem Schotterbett gefischt. Gleich warense da, die Bahnbeamten: “Was machen Sie denn da?”

Waren wir aber schon fertig, hehe. Wir: “Nix!”

Und wenn man schon einmal da ist in diesem Regensburg, dann ab zum Ludwig, damit es sich rentiert. Hört sich an wie eine Kneipe, ist aber ein stock-eigensinniger Bayer wie er im Buche steht.
Ludwig der Bayer: Wir sind Kaiser!
Bild: Junggesellinnenabschiede unten, und alter Sack oben.

Wo Ludwig sich einst mit der Obrigkeit, den Päpsten, anlegte, sitzen heute ganze Regierungen samt ihrem Volk die Probleme aus und wenden sich Schabernack und Kostümparties zu.

Aus dem Besucherbuch 25.05.2014: “Lieber Ludwig, wir bitten für Deine Entlassung aus dem Fegefeuer.”

Junggesellinnenabschied im Schatten des Doms
Man sucht an diesem Tag lieber den Schatten.

Figur mit Löwe an der Fassade des Regensburger Doms Figur mit Löwin an der Fassade des Regensburger Doms
Wüstentieren wie Löwe und Löwin ist das schon lange ziemlich wurscht.

Schattiger Innenhof mit Platane des Café Prock Regensburg
Kluge Wölfe retten sich in einen schattigen Hinterhof.

Wolf im Innenhof des Café Prock beim Eiskaffee

 

Es gibt frischen Beerenkuchen (Erdbeere, rote Johannisbeere, scharze Johannisbeere) und jede Menge Sahne
Tortenporn: Kühle, frische Beerentorte (Erdbeere, rote Johannisbeeren, Heidelbeeren) mit saftiger Mohnunterlage und Sahneberg.

Vertreter der Regensburger Hofspatzen
Vertreter der Regensburger Hofspatzen warten auf Krümel.

Sonnendurchglühter Fuchsengang, Regensburg
Der Fuchsengang in Regensburg präsentierte sich sogar noch beim Heimgehen um 18:00 als sonnendurchglühte, menschenleere Gasse. Diese verdammte Hitze! Aber die Dose ist wieder da, das ist das Wichtigste … . Lieber Ludwig magst ruhig sein.

 

Der Kampf gegen den Jugendwahn …

Zum Tag der Frauen am 8. März:

Am liebsten erinnern sich die Frauen an die Männer, mit denen sie lachen konnten. (Anton Tschechow)

… ist vergeblich:

Alte Hagebutten vom Vorjahr und die jungen Knospen

Der Blick zurück. Vorbei der Ruhm als ehemals zarte Heckenrose:
Neidvoll blickende Hagebutten vom Vorjahr – unerbittlich junge Knospen.
Den Betriebskater Mor daheim gelassen und mit dem Motiv-Man im Rosengarten herumgestrolcht.

Frauenfigur im Rosengarten, München

Frauenfigur im Rosengarten, München. Foto: Wolf, der Motiv-Man

 

Agnes’ neue Welt

Vieles erinnert an einen französischen Spielfilm, den es mal im Kino gab.
Aber der hier ist wahr:

http://www.br.de/mediathek/video/sendungen/lebenslinien/lebenslinien-128.html
43 Minuten.

Wie eine Frau das Grobe, Autoritäre und Herzlose ihrer Kindheit hinter sich lässt und sich ein Leben in Fülle aufbaut. Hut ab! Einiges ist mir zu eso, doch das stört mich hier gar nicht. Es passt. Das Wort Achtsamkeit passt hier, absolut.

Einiges am eigenen Leben fällt einem da ein. War auch eine, der der harte Ton und das einander nicht Zuhören zuhause nicht gefiel und die ebenfalls rasch auszog. Was sie dann aber geschafft hat, übersteigt bei weitem das, was ich jemals hingekriegt habe. Ich habe tiefen Respekt: eine Riesen-Lebensleistung. Aber nicht wie man viel Kohle scheffelt und andere ausschmiert, sondern wie man mit der Gemeinschaft ein innerlich reiches Leben führt.

Der Trailer für Schnellgucker zur Einstimmung:


(Der leider zu viel aus BR-Eigenwerbung besteht, knurr)
 

 

Die Wahrheit über narzisstische Gründer. Geht pleite! Schnell!

Narzissten als Gründer: eine Katastrophe.

Narzissten als Gründer: eine Katastrophe. (Bild: Caravaggio, WikipediaCommons)

Der gemeine Gründer:

“So haben selbstverliebte Persönlichkeiten eine höhere Neigung Unternehmen zu gründen. Hochwertige Businesspläne stammen dagegen eher aus der Feder von Machiavellisten.”

(Sagt jedenfalls Uni Hohenheim: https://www.uni-hohenheim.de/pressemitteilung?&tx_ttnews[tt_news]=11030&cHash=63a29a21c77f34ab2ad21cf99d313e4e )

Und weiter darin:

“Narzissten und subklinische Psychopathen verfolgen wohl eher Geschäftsideen, da sie einerseits stärker nach Geld, Macht und Status streben als andere Menschen, und sie andererseits ihr stark übersteigertes Selbstbewusstsein an eigene, scheinbar überragende Fähigkeiten und Erfolg bei der Unternehmung glauben lässt.

Problematisch ist das deshalb, weil diese Fähigkeiten in der Realität nicht unbedingt immer vorhanden sind, warnen die Wissenschaftler. Vergleicht man die Leistungen von Narzissten und subklinischen Psychopathen etwa bei der Erstellung eines umfassenden Businessplans nämlich mit Machiavellisten, den „manipulativen Machtmenschen“, dann schneiden Narzissten signifikant schlechter ab. Während sich Machiavellisten durch eine eher realistische Weltsicht auszeichnen und sich auf ihr Ziel fokussieren, geben sich Narzissten keine sonderlich große Mühe, denn sie halten sich ohnehin für die Besten und meinen, im Wettbewerb keine großen Anstrengungen aufbringen zu müssen.”

So ist es.

 

80% der Gründer, die bei uns anrufen, sind:

1. SmartPhone-Bürscherl. Alle Geschäfte werden hochwichtig und nervtötend auf diesem Ding nach dem Motto “Don`t call us back, we call you” abgewickelt. Man hebt nie ab, alles geht auf AB. Die Rufnummer ist zu 50% unterdrückt, voll seriös Alter.

2. Businessplan zu 99% nicht vorhanden, wenn vorhanden: schlampig, dünn. Darin Abgeschriebenes aus uralten Sinus Milieues. Die Krönung war mal, dass einer aufschlug, da war nur seine Adresse drin. Sonst nichts. Den Rest sollte ich machen. Alter Schwede!

3. Sie und ihre Produkte sind dermaßen großkotzigartig, dass man sich wundert, warum sie überhaupt Werbung wollen. (“Der “beste Gin der Welt”, der “beste Wodka der Welt” … Keine Erfindung, genauso erlebt.)

4. Ein zusammengebasteltes Logo, Marke Hipsterstyle Neger im Tunnel ähm Schwarz auf schwarzem Grund hat man aber schon. Todalgeil nach der eigenen Bude bei euren Eltern, die ihr stolz voll stylisch in Schwarz-Weiß eingerichtet habt. Ihr habts einfach drauf!

5. Sie schlagen dann bei uns auf, zu versuchen, sich kostenlose Beratung zusammenzuhamstern. Auf die sie dann grundsätzlich nicht hören wollen. Und die sie zum Anlass nehmen, den Auftrag, den sie noch gar nicht erteilt haben, todbeleidigt zu entziehen.

6. Wenn doch nicht, dann versuchen sie, gefängnisreif, kriminell, uns aufzudrängen, ein astreines Duplikat einer bereits existierenden Marke zu herzustellen. Die hat so eine tollen Schmetterling im Kreis, mussmanunbedingtauchsohaben. Das me-too-Produkt ist ein Ding mit vollmundigen, unseriösen Versprechungen, die höflich ausgedrückt, vermutlich nicht recht EU-Healthclaim-gemäß sind und haben den geklauten Namen eines Produkts einer US-Kaffeehaus-Kette. Feudale Zeiten: der Grafiker als euer Domestike. Als Copycat-Ausführ-Schweinchen. Wie war das nochmal mit der Einzigartigkeit eures Produkts?

Leute, ihr seid dermaßen ahnungslose, hirnrissige, dumme, arrogante und selbstverliebte Zeit- und Nervenfresser. Schleichts euch ihr subklinischen Psychopathen mit eurem Gehabe und eurem Made-in-China-Phone-Geraffel. Geht pleite! Schnell!

Ich steh auf Leute, die Festnetznummern haben und in der Lage sind, sich anständig zu benehmen.

 

Mehr Zeit statt Zoich

Auch dieses Weihnachten wünsche ich mir keine Hetze, sondern mehr Zeit für und mit meinen Lieben, meinem Mann, meiner Tochter, meiner Katze, meiner Familie.

Und dafür lieber keine Geschenke.

Ich wünsche mir und uns einen Kaminabend mit gutem Wein und guten Gesprächen, ich wünsche mir gemeinsames Kochen. Ein gemeinsamer Wander- oder Maltag mit meiner Tochter wäre auch nicht schlecht. Ich wünsche uns einen schönen Konzertabend mit stimmungsvollem eating out & getting drunk …

Diese Aktion hier kann dazu beitragen, dass sich der Gedanke mehr verbreitet, wie wertvoll geruhsame gemeinsame Zeit miteinander ist.

Die Website Zeit statt Zeug - eine gute Aktion nicht nur für Weihnachten.

 

Ich wünsche euch allen eine gute Zeit!

 

 

Man muss nehmen, was man kriegen kann.

Das sagt sich so dahin.

Muss man?
Gier in harten Zeiten (und auch sonst), das Erstbeste zu nehmen. Die Gier der Bänker, die Gier der Konsumenten: Wir nehmen, was wir kriegen können, sonst nimmt es ein anderer.

Bild: Zirkuslichter. Der Zirkus des Lebens.
Zirkuslichter – Der Zirkus des Lebens und die Flammen der Hölle
(Bild: Vroni Gräbel, interpretierende Fotografie nach Art von Gerhard Richter beim Besuch des wunderbaren Zirkus Roncalli 2013)

Hieronymus Bosch assoziierte da keinen Zirkus, sondern einen Heuwagen als Symbol für Hab und Gut:

Hieronymus Bosch: Der Heuwagen (Mittelflügel), um 1500
Ein flämisches Sprichwort sagt: „Die Welt ist ein Heuhaufen – ein jeder pflückt davon, soviel er kann.” (Quelle: Wikipedia, Commons)

 

Hurra, die neuen Zahnrädchen des Küchenmixers sind da. (Geplante Obsoleszenz ade)

(Was bisher geschah: Artikel Abschied in Wehmut. Voreiliger Nachruf auf einen Handrührer.)

Bin gespannt. Das Päckchen mit den neuen Zahnrädchen von Elektro-Franck ist gekommen. Werden sie passen? Wird das Küchenrührgerät wieder gehen? Schaun mer mal.

Bild: Die neuen Zahnrädchen liegen vor dem geöffneten Gehäuse des Mixers.
Die neuen Zahnrädchen (Beater Gears von Kenwood) für den Privileg-Mixer liegen bereit.

Obsolenz, nein Danke. die neuen Zahnrädchen sind da! Und schon eingebaut.
Und eingebaut. Die alten ausgeaperten Zahnrädchen jetzt vorne. Man sieht deutlich die Spuren der Zeit.

Bild: die abgeschliffene Stelle des alten kaputten Zahnrädchens
Und hier sieht man die abgeschliffene Stelle, die das Rührwerk des Küchenmixers mit einem Klackern sofort zum Stillstand brachte.

Bild: Jede Menge Staub im Inneren des Mixers.
Und so sieht es aus, wenn man alte Geräte aufmacht: jede Menge Dreck.

Bild: Der Innenraum des Küchenrührgeräts ist gesäubert und die reparierten Innereien dürfen wieder rein
Nach erfolgreicher OP darf das Rührwerk wieder zurück in den sauberen Bauchraum.

Bild: die Menga an Staub, die in einem alten Elektrogerät wie diesem Küchenmixer schlummert
Oha! Nichts für Ete-Petete-Prinzessinnen und Sagrotan-Hygieneapostel. Die Menge an altem gelblichem Mehl- und Umluftstaub, der in einem 30 Jahre alten Küchenmixer schlummert. In einer Kehrrichtschaufel sichtbar gemacht. Links das mit einem Pinsel gereinigte Gerät.

Bild: Das Rührwerk ist dank der neuen Zahnrädchen wieder voll funktionsfähig, der Motor läuft tadellos.
Man darf gerührt sein. In neuem Glanz und tadelloser Lauf: das Rührwerk und der Motor.

Bild: Beide Rührquirle drehen wieder.

14 Tage war der Mixer krank, jetzt dreht er wieder, gottseidank. Beweisfoto.

 

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