Bewirtschaftet von Vroni und Wolf

Monat: Februar 2010

Andante

Vorläufige Stoffsammlung zu einer vergleichenden Studie in Musikologie, Illustration und Poesie:

Sabine, Sabine
spielt auf der Violine
das hohe C mit dem kleinen Zeh,
damit man ihre Beine seh.
Da braucht man Proteine,
ich nehm noch ‘ne Terrine.
Zu allem gute Miene
macht Sabine.

Volkmar Döring

Und wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte, würde ich versuchen, weniger perfekt zu sein. Ich würde von März bis Oktober barfuß gehen, viel in Flüssen schwimmen und vor allem mit Kindern spielen. Darum geht es, das ist es eigentlich.

Jorge Luis Borges

Sift her, from Brow to Barefoot!
Strain till your last Surmise —
Drop, like a Tapestry, away,
Before the Fire’s Eyes —
Winnow her finest fondness —
But hallow just the snow
Intact, in Everlasting flake —
Oh, Caviler, for you!

Emily Dickinson: Doubt Me! My Dim Companion!

Ein schöner Fuß ist eine große Gabe der Natur. Diese Anmut ist unverwüstlich. Ich habe sie heute im Gehen beobachtet; noch immer möchte man ihren Schuh küssen und die zwar etwas barbarische, aber doch tief gefühlte Ehrenbezeugung der Sarmaten wiederholen, die sich nichts Besseres kennen, als aus dem Schuh einer geliebten und verehrten Person ihre Gesundheit zu trinken.

Goethe: Die Wahlverwandtschaften, 1809, Teil I, Kapitel 11

Ihr weißen Mäuschen, nehmt euch in acht,
Laßt euch nicht ködern von der weltlichen Pracht!
Ich rat euch, lieber barfuß zu laufen,
Als bei der Katze Pantoffeln zu kaufen.

Heinrich Heine: Rote Pantoffeln, 1853

Here we are full in the Midst of broad Scotch ‘How is a’ wi yoursel’’ – the Girls are walking about bare footed and in the worst cottages the Smoke finds its way out of the door – I shall come home full of news for you.

John Keats to Fanny K.; Dumfries, July 2nd 1818

„Da drüben!“ unterbricht Andreas meine Vision. „Das Hippiemädchen spielt Luftgeige!“ Tatsächlich: Barfuß tänzelt sie im weiten Batikhemd über das irische Moos und lässt ihre imaginäre Fiedel erklingen. Wahnsinn.

Christian Kortmann: Let it rock. in: Die Zeit 18/00, 27.4.2000, Leben Seite 3.

Die Schwiegermutter hatte ihr zum Dienst und Zeitvertreib etliche Kammerzofen und Mägde mitgegeben, so muntere und kluge Mädchen, als je auf Entenfüßen ginge (denn was von dem gemeinen Stamm der Wasserweiber ist, hat rechte Entenfüße); die zogen sie, pur für die Langeweile, sechsmal des Tages anders an – denn außerhalb dem Wasser ging sie in köstlichen Gewändern, doch barfuß –, erzählten ihr alte Geschichten und Mären, machten Musik, tanzten und scherzten vor ihr.

Eduard Mörike: Historie von der schönen Lau, in: Das Stuttgarter Hutzelmännlein, 1852

Edge

The woman is perfected
Her dead

Body wears the smile of accomplishment,
The illusion of a Greek necessity

Flows in the scrolls of her toga,
Her bare

Feet seem to be saying:
We have come so far, it is over.

Each dead child coiled, a white serpent,
One at each little

Pitcher of milk, now empty
She has folded

Them back into her body as petals
Of a rose close when the garden

Stiffens and odors bleed
From the sweet, deep throats of the night flower.

The moon has nothing to be sad about,
Staring from her hood of bone.

She is used to this sort of thing.
Her blacks crackle and drag.

Sylvia Plath

Aneinander vorbei

Vom Speisewagen
Durchs Land getragen,
Siehst du Dörfer, Felder, Katz und Küh.
Angenommen, daß dir das Menü
Nichts kann sagen.

Irgendwo: Zwei Barfußmädchen winken.
Wissen selber nicht, warum sie’s tun,
Lassen ihre arbeitsharten Hände
Für Momente ruhn.

Wissen nicht, daß deine Hände sinken,
Winken,
Grüßen
In den ganzen langen Zug hinein,
Ahnen nicht, daß du die Scholle sein
Möchtest unter ihren schmutz’gen Füßen.

Angelangt, ergibst du mittelgroß
Dich der Höflichkeit, dem Stande und dem Gelde.
Nachts im Bett träumst du hoffnungslos
Von den beiden Mädchen auf dem Felde.

Joachim Ringelnatz, in: 103 Gedichte, 1933

Poetry is what in a poem makes you laugh, cry, prickle, be silent, makes your toenails twinkle, makes you want to do this or that or nothing, makes you know that you are alone in the unknown world, that your bliss and suffering is forever shared and forever all your own.

Dylan Thomas

Komm heraus, komm heraus, du traurige Braut!
Wir steh’n hier vor dem Hochzeitshaus.
0 weh, o weh! Wie weinet diese Braut so sehr!

Dieses Jahr trägt sie eine Kron’ auf ihrem Kopf;
übers Jahr werden ihr die Haare ausgeropft.

Dieses Jahr trägt sie einen Striffel um den Hals;
übers Jahr hat sie weder Salz und weder Schmalz.

Dieses Jahr trägt sie noch schöne Zwickelstrümpf;
übers Jahr hat sie weder Schuh und weder Strümpf.

Dieses Jahr trägt sie noch schöne gewichste Schuh;
übers Jahr, da läuft sie barfuß-barfuß zu.

Dieses Jahr trägt sie ein Ringlein an der Hand;
übers Jahr führt sie ein Kindlein an der Hand.

Volkslied; DVA A 101419 (Heringen, Nassau), »das Brautpaar erscheint an der Türe«, vgl. EB .870, VI. dt. Landsch. III, Nr.86, Rölleke Wh. 9, 2, S. 25-27; nach: Schürz dich, Gretlein.

Bilder: Alice Lemarin: Piano;
Andrea: Piano Fire;
Bright Eyes: Piano 1 und Pianofeet;
Celeste Photography: Day Thirty-Four;
Freddy Holiday: I Play the Piano;
Jennifer Elysse: Hold a Tune;
Laura Lou: Clever;
Lauren Mariah: Play His Praise;
Maeve Niacal: Elmo Says “Hi”, Too!;
Meredith//Olivetti Studio: Middle C;
MyFlyAway: For a While;
Pixel Noir: When I Play, It’s Like I Dance On The Keys
und I Have Been Using My Hands For Too Many Nights;
Sam Smiles: Here;
The Faintest way: On the Piano 1 und das ganze Piano Women-Set;
Tori Mercedes: This Is My Mix tape For You;
Yein: Dancing on the Piano #2.

Freuen Sie sich auf nächste Woche, wenn Vroni die Serie mit den Schreibmaschinen macht.

Poets are both clean and warm
And most are far above the norm
Whether here or on the roam
Have a poet in every home!

Monty Python

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Facebook-Nutzung Kalenderwoche 05/10

Update zu prekäres Handwerkerbairisch,
So wird das mit dem Web 3.0
und Mutter, du hier?:

1.: Arbeitszeit Inland

“Oiso do schauns her Frau Greizleitner, mir miassn etz amoi do ois durchgreifa do. Sie schreim etz do a Schreim, an den Gsichtsbuach, wo inserne internen Mitarbeiter namentlich aufgführt san. Do schreims, dass des fei a so ned geht. Olle Dog stengat do a andrer Grampf drin, wos mir fir an Blädsinn dreim dadn während inserne bezoite Arbatszeitstundn. Weil nachant gibt des eine Beschwerden, dass der Gsichtsbiachl für einen anständigen Arbeitgeber, respektiven Mittelstand, der was ein Rückgrat ist von inserner Wirtschaft, kein Aushängeschild nicht ist und dass mir sonst fei aa zur Konkurrenz gengen kinna. Hamma uns. Und leengs mas zerscht nomoi vor zum Lesn, wanns mit Ihrn Compjuterzeigl fertig san, bevorses obschicka dan.”

2.: Freizeit Ausland

Everything Terrible!: Intro to Smooching.

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