Es geht hier zwar vorrangig um die Fehler von Venture-Capital-Suchern, aber genauso gut kann man es für jeglichen Businessplan beherzigen. Denn unzureichende Marktanalyse, Selbstüberschätzung und fehlendes Bewusstsein für gezielte Marketingmaßnahmen, das sehe ich bei einigen meiner Kunden, die sich frisch ins Getümmel stürzen, auch. Und muss erst BWL-Nachhilfeunterricht leisten, bevor ich losdesignen kann. Wer nicht glaubt, dass ich das als Kommunikationsdesigner kann, der jahrelang in Agenturen Strategie geschrubbt hat, kann mir gern eine Mail schicken, es kommt dann sofort eine authorisierte Bestätigung meiner Kunden.

Diese Untersuchung ist dermaßen relevant und spricht mir aus der Seele, dass ich mir erlaubt habe, sie in voller Länge rein zupasten. Peitsche schwing! Ich sach nur: immer an den Kundennutzen denken! und nicht verliebt an die echten oder eingebildeten Qualitäten des Produkts oder der Dienstleistung, mei Red’.

Was ich für die Zusammenarbeit mit Designern und Textern für am wichtigsten halte, habe ich hässlich rot markiert, Augen-Strafe muss sein. Wer dennoch Probleme hat, seine Unternehmensidee sauber profiliert darzustellen, oder mit der Rechtschreibung sehr hadert, darf mit uns Kontakt aufnehmen, wir können das. Auch Cash Flow Berechnungen.


Die wichtigsten Fehler bei der Bewerbung um Risikokapital

1. Unzureichende Marktanalyse

 

2. Fehlende Kundenorientierung

 

3. Selbstüberschätzung

 

4. Nicht nur Erster, sondern auch Bester sein

 

5. Unrealistische Schwachstellenanalyse

 

6. Gute Ideen alleine reichen nicht

 

7. Falscher Fokus

 

8. Formale Fehler

 

9. Das Zahlenwerk muss stimmen

 

10. Zusammensetzung des Gründerteams

 

 

 

Basis:500 Businesspläne von Internet-Start-ups
Analysten:Das Marktforschunginstitut Market Lab & das Risikokapitalunternehmen Econa AG

1. Unzureichende Marktanalyse

Der häufigste und gewichtigste Fehler der untersuchten Businessspläne
(81,8 Prozent) ist die unzureichende Untersuchung des Marktes für die
Start-up-Idee. Gründungswillige müssen ermitteln, wie groß der Markt
für ihr Angebot ist, wer die potentiellen Kunden sind, wie viele
potentiellen Kunden es für ihr Angebot gibt und wie viele davon
tatsächlich gewonnen werden können. Die mangelhafte Marktanalyse führt
zu falschen oder unrealistischen Umsatz- und Ertragsprognosen.

 

2. Fehlende Kundenorientierung


Aus einer unzureichenden Marktanalyse folgt als Konsequenz die fehlende
Kundenorientierung (79,4 Prozent)
. Besonders bei technischen Produkten
wird eine frappierende Detailverliebtheit deutlich. Der tatsächliche
Bedarf des Kunden wird meistens falsch verstanden, nur der
vermeintliche Produktnutzen in Erwägung gezogen.
Der Kunde will jedoch
nicht den technisch aufwändigsten Bohrer, er will die saubersten Löcher
in der Wand.
Darin besteht letztlich der Nutzen, der demnächst
vielleicht durch den Laserbohrer befriedigt wird. Gründer fragen sich
zu selten, welches Kundenproblem sie lösen und welchen Nutzen sie damit
letztendlich bieten.
 

 

3. Selbstüberschätzung

52,4 Prozent der Gründer missachten die Spielregeln des Marktes und
unterschätzen die Anforderungen an ein Start-up – von
Unternehmensaufbau und – führung bis hin zum IPO. Diese Überschätzung
der eigenen Fähigkeiten resultiert häufig aus einer fehlenden
unternehmerischen Einstellung
. So zeigen sich in den untersuchten
Businessplänen oft völlig unrealistische Vorstellungen von
Personalkosten – Sozialabgaben wurden vergessen, oder Firmenwagen als
Erstes genannt. Die Vorstellung vom schnell verdienten großen Geld
verstellt den notwendigen strategischen Weitblick für das Unternehmen.
 

 

4. Nicht nur Erster, sondern auch Bester sein

In 42,5 Prozent aller Fälle wurde die Chance des vermeintlichen First
Moves als Erfolgsgarant für die Idee gesehen – der Glaube, es gäbe
keine Konkurrenz, ist fahrlässig: Es gibt immer Unternehmen, die das
Kundenproblem ebenso lösen können.
Das Ziel ist also: nicht nur
schneller, sondern vor allem auch besser, d.h.
nutzenorientierter
agieren.
 

Die
potentiellen Unternehmer übersehen außerdem häufig, dass die meisten
Ideen nachahmbar sind:
Was hindert ein finanzstarkes Unternehmen der
Branche, in der sie tätig werden wollen, dasselbe zu tun – insbesondere
wenn die Idee gut ist?
 

 

5. Unrealistische Schwachstellenanalyse

72,2 Prozent der Start-ups verkennen den Wert einer realistischen
Schwachstellenanalyse und beschränken sich auf die Darstellung von
vermeintlichen Stärken und überzogenen Chancen. Nur eine realistische
Selbsteinschätzung ermöglicht jedoch die Überwindung von Schwachstellen.

 

 

6. Gute Ideen alleine reichen nicht

Hinter einem Start-up Vorhaben steht häufig lediglich eine gute Idee.
Nur die Hälfte aller Existenzgründer (48,8 Prozent) erkennen die
Wichtigkeit des Businessplans als Planungs- und Steuerungsinstrument
zur Überprüfung der Wirksamkeit des Geschäftsvorhabens.

 

7. Falscher Fokus

80 Prozent der Business Pläne sind mit der falschen Zielsetzung
geschrieben. Der Leser ist als potentieller Kapitalgeber hauptsächlich
am Return-on-Investment interessiert, muss dem Businessplan also Nutzen
und Erfolgschancen des Vorhabens entnehmen.
Die Argumentationskette
sollte dabei schlüssig und überzeugend sein.
 

 

8. Formale Fehler


Bei 54,2 Prozent der untersuchten Businesspläne wurden triviale Regeln
der Rechtschreibung, Struktur, Tonalität und Gliederung missachtet.
Das
disqualifiziert den Bewerber umgehend.
 

 

9. Das Zahlenwerk muss stimmen

In 71,8 Prozent der untersuchten Businesspläne wurden einige Positionen
mit einer überzogenen „Schein-Genauigkeit aufgeführt. Während das
Gesamtzahlenwerk nur lückenhaft dargestellt war.
Darüber hinaus wurden
wichtige Kostenpositionen schlicht vergessen oder falsche Steuersätze
angegeben. Hinzu kommen oft fatale Rechen- oder Formelfehler.
 

 

10. Zusammensetzung des Gründerteams

 


Der Businessplan muss die Kompetenzen des Teams in allen relevanten
Bereichen präsentieren. Tatsächlich rekrutiert sich das Team aber in
62,4 Prozent der Fälle
aus einseitigen Kompetenzbereichen, die
beispielsweise die Bedeutung einer konsequenten Marketingstrategie nur
unzureichend erkennen.
Der Businessplan muss über eventuelle
Schwachstellen im Team informieren und Lösungen – etwa durch
Personalakquisition – nennen.

Quelle: Focus online