Dazu braucht’s wieder mal die Kulturdetektei Wolf, damit das irgendwem auffällt: Mozart ist am Mittwoch 260 geworden. Nicht dass deswegen jemand mit den Ohren wackeln oder sich sonst einen Arm auskugeln müsste, aber so ein halbrunder Geburtstag eines anerkannten Herrgotts könnte ja von zuständigen Körperschaften zumindest mal respektiert werden. Das nächste Mozartjahr ist erst wieder 2041, und sollte das noch jemand erleben, der Wert darauf legt, kann er sich nicht mehr retten vor lauter kleiner Nachtmusik.

Das letzte Mozartjahr war 2006, und schau mal einer an: Wir haben damals schon gebloggt, sogar zum Thema: Leck mich im Arsch fein recht schön sauber. Sehr treffend.

Was sich seit 2006 gelegt hat, ist das Unwesen mit den Mozart-Klingeltönen, ja überhaupt irgendwelchen Klingeltönen; wahrscheinlich ist das seitdem durchgesetzte Telefonputzen so zeitaufwändig, dass jedes Klingeln stört.

Was gleich geblieben ist: das 27. Klavierkonzert A-Dur, Köchelverzeichnis 595 (das gern mal einen anständigen Namen vertragen könnte) mit Daniel Barenboim. Vor allem der dritte Satz.

Was in steter Veränderung begriffen ist: die Mozarteischen Schweinkramlieder. Die Verfilmung eines Kinderbuchs von Jutta Bauer mit Text und Musik von Mozart: Bona nox aus nirgendwo anders denn der Sendung mit der Maus entschärft leider das “Scheiß ins Bett, daß’ kracht” zu “‘s wird höchste Zeit” und “Reck den Arsch zum Mund” zu “Bleib recht kugelrund” — bewegt sich dabei aber innerhalb der kanonischen Versionen und ist überhaupt ganz putzig.

Das nächste Beethovenjahr ist schon 2027. Freude, schöner Götterfunken.