Dass man immer erst aus der Zeitung erfahren muss, was “die Internetgemeinde”, wer immer das ist, beschäftigt: wann Cheryl (w. i. d. i.) Geburtstag hat.

Cheryl, offenbar eine rechte Zicke, hat zwei Freunde, Albert und Bernard. Denen gibt sie zehn mögliche Daten zum Raten zur Auswahl: 15., 16. und 19. Mai, 17.und 18. Juni, 14. und 16. Juli, 14., 15. und 17. August. Dann setzt sie ihrer Zickerei die Krone auf und flüstert jedem “Freund” jeweils die Hälfte der Lösung ins Ohr: Einer kriegt den richtigen Monat, der andere den richtigen Tag.

Albert sagt: “Ich weiß nicht, wann Cheryl Geburtstag hat, aber ich weiß, dass es auch Bernard nicht weiß.”

Bernard sagt: “Zuerst wusste ich nicht, wann Cheryl Geburtstag hat, aber jetzt weiß ich es.”

Darauf Albert: “Dann weiß ich es jetzt auch.”

Angeblich ist das eine lösbare mathematische Aufgabe — im Schwierigkeitsgrad für Vierzehnjährige in Singapur, Taipeh oder Shanghai, wo die Kinder schlimmer als in Wien bis spät in die Nacht in der Eisdiele hängen, Hausaufgaben machen und nur aufstehen, um das Nachhilfeinstitut ums Eck aufzusuchen. Ich finde nicht mal raus, nach wie vielen Unbekannten man da auflösen muss; für meinen Begriff sind eine, zwei oder drei möglich. Außerdem glaub ich nicht, dass diese Cheryl zwischen Mai und August Geburtstag haben soll. Ihrem Benehmen nach ist die mindestens Skorpion, und denen kann man’s eh mit keinem Geschenk recht machen.

Eine Textaufgabe nach meinem Herzen wäre ja:

Kommen drei Mathematiker in die Kneipe: Andi, Bulli und Christi (doch, wirklich, Mathematiker heißen so).

Die Bedienung (Dosi) sagt: “Ein Bier jeder?”

Andi sagt: “Weiß ich nicht.”

Bulli sagt: “Ich überleg noch.”

Christi sagt: “Ja, bitte, stell schon welche her.”

Bleibt bloß noch auszurechnen, wie viele von denen man braucht, um eine Glühbirne einzuschrauben. Ich würde ja die Cheryl scheuchen, die von mir sowieso nix kriegt.