DEM KATER SÎN BLOG:
Hier spricht der Kater.

Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität. (Einstein)

Moritz will die Wählergruppe HUT

Der Kater hat neulich die Münchner Stadtratssitzung relativ lang, über 4 Stunden, im TV/Internet beäugt.

Teifi teifi, was man stundenlang reden kann – an Andeutungen, Missbilligungen, Gemeinschaftsbezeugungen, und dann wieder ostentativ gepflegter Feindschaft, bei der man sofort den Verdacht hat, dass sie nach der Sitzung im Ratskeller mit zwei Bier eh gemeinsam ertränkt wird – nur über den Abriss zweier Häuser. Alles nur Show. War sehr beeindruckt über diese anstrengenden Rede-Marathons mit Miniergebnis. Das schaffen Industrielle nicht, das Tic-frei auszuhalten, die kriegen sicher Schnappatmung. Oder platzen einfach.

 

Es hatte trotz katerlicher Langeweile einen guten Grund, sich das anzusehen:

Es wird demnächst in München gewählt und der Kater ist ein Münchner und muss wählen (OB, Stadtrat).

Er wollte regional sehen, wer von denen am meisten lügt, um sie dann guten Gewissens nicht wählen zu müssen. Es ging um Sachen in seinem Viertel, und davon versteht der Kater was. Auch vom Sanieren.

Die Nallinger (Die Grünen, OB-Kandidatin) ist für ihn beispielsweise raus, denn der Kater war auch abends bei der Demo dabei, wo sie sprach. Schwache Vorstellung von der, man merkte deutlich, sie hat von Altbau, Bauen an sich KEINEN Dunst. Man kann einen Altbau behutsam so sanieren, dass die Sanierung 20-25 Jahre hält. Wenn man einen Hauch mehr investiert als nur die Fassade zu streichen (“Pinselsanierung”). Dazu war ihre Anti-Sanierung-Argumentationskette zu billig, ein langweiliger Zirkelschluss nach dem Motto “Weil abgerissen werden muss, muss halt abgerissen werden, weil das halt sonst nicht wirtschaftlich ist, und der Gutachter Dings gegen den Gutachter Bumms …” so eine dumme Art langweilt mich, die blickt in meinen Kateraugen nicht durch.

Es geht nämlich bei diesen zwei Häusern nicht nur um Wirtschaftlichkeit, sondern um Gentrifitierung und um die Sozialbindung dieser beiden Wohnhäuser der Stadt München – die entfällt, wenn Neubau. So einfach, so hässlich. Und: Für nur wenige Wohnungen mehr wird ein altes liebenswürdiges historisches Kleinensemble in der Altstadt, von denen die Stadt München nur noch wenige hat, geopfert.

Da hat diese Karriere-Kralle – und auch sonst niemand in der Stadtratsvollversammlung – keinen deutlichen Pups davon gesprochen. Sowas wird beim Kater kein Bürgermeister, kein Stadtrat nicht. Sondern andere. (Zum Beispiel die Wählergruppe HUT mit ihrer Guerilla-Stadtplanertruppe “Goldgrund-Immobilien”, sehr sympathisch, sehr kompetent, die derzeit leider noch nicht drin sind. Guter Beitrag auf Deutschlandradio über Goldgrund: “Das sind Mieter!“).

Und da muss man ein bisschen länger TV ähm Rathausvollversammlung im Internet gucken, nicht nur rumzappen. Sonst kommt man den SPD-, CSU- und den ebenso mieterunfreundlichen vermieterfreundlichen, etablierten Grünen-Herrschaften nicht auf die Spur.

Rabe fliegt auf, Baum am Flaucher im Februar