Der Tratsch der Woche war ja:

Sophia Thomalla, 21, Schauspielerin, hat einen neuen Freund: Till Lindemann, 48, Sänger der Band Rammstein. Ihr Partner ist damit drei Jahre älter als ihre Mutter, “Tatort”-Kommissarin Simone Thomalla, die derzeit mit dem Handball-Nationalspieler Silvio Heinevetter liiert ist, der wiederum nur fünf Jahre älter ist als Sophia Thomalla. Davor war Simone Thomalla mit Fußball-Manager Rudi Assauer zusammen, der 21 älter ist als sie, also 66 und damit immerhin 40 Jahre älter als sein Nachfolger, aber lediglich 18 Jahre älter als Lindemann. Dessen Tochter ist übrigens etwa so alt wie Heinevetter.

Alles verstanden? Das steht in der Süddeutschen Zeitung vom 7. April 2011 im Panorama unter Leute. Muss man sich anscheinend merken, die Spalte, aber hör ich da eine gewisse Missbilligung heraus? Ach komm, ungenannt bleiben wollender Promiwatchredakteur, ist doch Frühling, da probieren die Leute halt was Neues aus. Das Verständnis und das Wohlwollen aller lebenslustigen Weiber und aller Mannsbilder, die empfänglich sind für den Welpencharme 21-jähriger Schauspielerinnen wie für die Coolness von großen Mädchen, mit denen man über alles quatschen kann außer über ihr Alter, schweben über der Familie Thomalla (wer immer das ist) und ihren Liebhabern bis ins siebente… nun ja: Glied.

Durch anderleuts Abscheu kommt man doch erst auf die richtigen Sachen, oder warum sonst schauen die ansonsten zurechnungsfähigsten Leute zielgerichtet das Füllmaterial für die Fernsehwerbeblöcke an? Warum, um bei Familie Thomalla zu bleiben, hätte meine weiland erste Freundin mich überhaupt jemals mit den Hintern anschauen sollen, wenn nicht, um in pubertierender Absicht die sozialen Vorstellungen ihrer Eltern zu widerlegen? Und warum, um von Familie Thomalla wegzuführen, gebe ich Geld, für das ich ehrbar arbeiten musste, für Errungenschaften wie die erste historisch-kritische Gesamtausgabe von Heinrich Wackenroder aus?

Den Klatsch der letzten Woche hat ein ebenfalls namenloser Restaurantkritiker über eine namentlich nicht weiter erwähnenswerte Gaststätte in eine ebensolche Zeitung geschrieben: Offenbar servierte dort die anonymste aller Servicekräfte dem Manne (möglicherweise auch dem großen Mädchen oder so jemandem), Obacht, und jetzt alle: “einen belanglosen Lollo an einer fahrlässigen Vinaigrette”.

Ist das nicht schnulli? Ein belangloser Lollo an einer fahrlässigen Vinaigrette, schmackofatz. Für mich mit einem extratrashigen Schirmchencocktail, der am besten etwas in der Qualität von “Sex on the Discosofa” heißt, bitte.

Abscheulich tolles Lied: Katzenjammer: Tea with Cinnamon, 2009.
Am Donnerstag, den 14. April 2011, live in der Muffe!

Bonus Track: Demon Kitty Rag live:

PS: Ein belangloser Lollo an einer fahrlässigen Vinaigrette. Hach.