Bewirtschaftet von Vroni und Wolf

Monat: Oktober 2005 (Seite 2 von 2)

Welche Druckerei für den werbetreibenden Kunden am besten ist.

Für Kunden scheint es zwei Arten von Druckereien zu geben: Die eine, die dir erzählt, dass die Maschinen sich eben amortisieren müssen und daher nur schnell-schnell ausgespuckt wird, was reinkommt. Und die andere, die wirklich auf Qualität achtet und mit der Agentur zusammen arbeitet, nicht gegen sie. Zu sehen am Preis. Manchmal.

Mir als sorgfältigen Menschen ist die zweite Art lieber. Weil sich der Ärger und der Aufwand nicht lohnen, den man hat, wenn Sachen publiziert sind, die Mängel haben. Lieber Kunde, supergünstiger Tausenderpreis im Cent-Bereich hin oder her. Controller sollten sich die Mühe machen, den Einkaufspreis mit dem innerbetrieblichen zusätzlichen Zeitaufwand = Kosten gegenzurechnen. Als da sind: blockierte Manpower, erneuter Zeitaufwand, Rückfragen, Telefonate, Liefermängel reklamieren, nachdrucken und Aspirin für alle Beteiligten. Das Kopfweh der Agentur, manchmal auch das der Druckerei noch nicht mit eingerechnet.

Billigdruckereien: Wer extrem billig anbietet und superschnell liefert, hat keinen Spielraum für bestimmte Qualitätsanforderungen des Marketing. Nicht jeder braucht nur einen zweifarbigen Flugzettel, bei längerlebigen Druckerzeugnissen braucht’s eine ansprechende Haptik. Das muss man begreifen, wenn man als Auftraggeber wieder mal gern über laue Farben, "Schmatzer" auf der gedruckten Oberfläche, schlechte Rillung der Billigdruckerei klagt. Sie stößt aus Kosten- und Zeitdruck an ihre Grenzen.

Die Kombinations-Therapie: Gegenmittel 1: Nicht zu spät die Agentur beauftragen – zwei Wochen sind – mit Verlaub – recht knapp von Konzept bis Realisation z.B. einer Broschüre, hüstel.

Gegenmittel 2: Eine Qualitätsdruckerei spart Kosten und Nerven, siehe oben.

Gegenmittel 3: Proofs nicht als überflüssigen Zeitvertreib betrachten, sondern den Zeitbedarf dafür einkalkulieren. Ein Must.

Gegenmittel 4: Die Agentur bis zur Druckabnahme verantwortlich sein lassen.

Oder wie sagte ein Kunde mal so schön über sich:
"Ich bin ergebnisorientiert, nicht prozessorientiert."
Yesyes.

Westaflex nochmal

Ja, hab den Film jetzt auch gesehen.
Ob der aber hundertprozentig von der Westaflex selbst gedreht ist… Sicher, man hätt ihn besser machen können, der Song wie vom Melittamann allein jagt mir die Grinsefalten ins Gesicht.

Manchmal frag ich mich, was mehr bringt:
Ein professionell und gemein-krass-witziger (die Preisverleiher sprechen von "emotionaler"), internationaler Image-Spot wie "Circus" von Stella Artois der Markentreue zu einem Bier, das man hier nur mit Schwierigkeiten beschaffen kann; oder ein biederer, braver, sympathisch-menschlicher Unternehmensfilm dem Vertrauen zu eben diesem kleinen Unternehmen.

Was kostet Grafik-Design. Was kostet Werbung.

Weshalb zum Donnerdrummel sind Honorarlisten für Kunden von Grafikdesignern auf geheimnisvolle Weise wiederum honorarpflichtig? Gesehen auf dem Shop der Allianz deutscher Designer AGD.

Der BDG, Bund deutscher Designer, ist noch weniger mitteilsam, nicht einmal gegen schnödes Geld. Einen Honorarrechner gibt es als feuerwehrrotes Tool, der geht nur mit Macs, PCs und Windoof muss wie ein räudiger Hund draußen bleiben. Hochgeheim wie die Honorare: die Mitgliederliste ist nur durch registriertes Einloggen als zahlendes Mitglied zu erfahren. Dieses Logenverhalten findet mein Mann faszinierend. Neue Form von Öffentlichkeitsarbeit in Zeiten der Reizüberflutung im Internet entdeckt: die strikte Geheimhaltung aller nur möglichen Inhalte.

Inspirierender als ein solch bürokratischer Ansatz für den würzbiertrinkenden graubärtigen Stammtisch-homo designicus finde ich es, einfach zu sagen, was man kostet. In klaren Worten.
Bei the missing link sieht das so aus.

Unsere Festpreise für Anzeigen oder Broschüren sind nicht an irgendwelchen weltfremden Designverbänden orientiert, sondern an der Praxis mit KMU und an den Preisempfehlungen von "Rotstift". Download-Bereich. Nein, wir sind nicht per Provision mit dieser Website verbandelt.

Wer Referenzkunde von uns werden will und richtig neue und interessante Sachen will, kann mit einem Sonderpaketpreis rechnen. Win-win. 0 € geht aber nich! Unsere Haltung dazu.

KMU-Entscheider, voll am Verwechseln?

Laut der Interpretation einer kleinen Studie der Agentur Bachinger PR in Frankfurt würde fast ein Drittel aller Verantwortlichen in mittelständischen Unternehmen Pabblik Rileischäns mit Werbung oder Marketing velwechsern und sähe in der Öffentlichkeitsarbeit eine direkte verkaufsfördernde Maßnahme. (weiteres und Quelle: aktuelle W&V vom 20.Okt., S. 59).

Gefragt wurden 1000 technisch ausgerichtete Firmen (Fertigungsindustrie, Maschinen- und Anlagenbau), 150 haben geantwortet.

Und 80% der Befragten gäben in ihrer PR nur allgemeine Produktinformationen raus, wurde beklagt, aber keine Zahlen zur wirtschaftlichen Situation. Das sei Product-Placement-Mentalität bei gleichzeitiger Auskunftsfeindlichkeit.

Nu, wenn ich nicht gerade eine börsennotierte AG bin, die ab und an ihren Aktionären Zahlen auszuspucken hat, also ich wär da auch recht auskunftsfeindlich Biggrin_5
.

Kleine und große Filme

Von Größe will ich sprechen, von Schönheit, vom Willen des Menschen
zur Perfektion und von der Andacht, die wir davor empfinden sollten.

Der Mittelstand lebt. Wir haben es immer geahnt, und die
meisten von uns würden ihn vermissen. Sollten wir das kurz vergessen haben, erinnern
uns die Vollprofis der Firma Westaflex mit einem independent selbst gedrehten, dabei
oscarreif geratenen Werbespot daran.

Businessblog – Privatblog.

Das hier ist ein privater Business-Blog Biggrin_4
.
Für mich kein Widerspruch, denn ich kann das im echten Leben inhaltlich auch nicht recht trennen.

In der Badewanne fällt mir eine Idee ein, bespreche sie privat und teste sie auch da. Nein, nicht in der Badewanne. Nur sag ich nicht, dass die Idee von mir ist, denn dann will man nur nett sein und sagt net die Wahrheit, dass die Idee vielleicht blöd ist. Kommen ja auch vor, blöde Ideen.
Von neun bis fünf Uhr Ideen haben und dann Hirn oder Mouse fallen lassen, geht irjendwie nicht.
Hat aber schon mal dazu geführt, dass ein Kunde meinte, ich würde am liebsten und ausschließlich des nächtens arbeiten.

Deswegen lass ich mal jetzt die Pfoten von der Tastatur, fahr das System runter, es ist genau… 16:58 MEZ, hehe.

Es gibt auch für den Vroni-Bär ein Leben nach dem Blog, den er sich da aufgehalst hat.
(Und feddich ist der auch noch nicht, wer lädt endlich meine Referenzbilder rein, mönsch, so geht das abba nicht.)

Druckereien

Übel. Gestern den Tag und die halbe Nacht mit roten Augen nach der Ursache eines "offending command" Fehlers gesucht, der in der Druckerei beim Öffnen eines PDFs von mir durch eine andere Software (fragt mich jetzt nicht wie die heißt, braucht man für großformatige Poster zum Einrichten und Aufblasen) und beim Einlesen dieser Software ins RIP der Druckerei aufgetaucht ist. Es ist unklar, woran es gelegen hat, die Druckerei hält sich nicht für zuständig, aus meiner Sicht war meine Datei OK, da ich sie schon einmal dort habe drucken lassen, habe nur neue Bilder reingeladen. Aber naja.

Überraschend dann auch noch abends Besuch bekommen von meiner Schwester, die mit einem Druckereibesitzer liiert ist, und im Schlachthof ein Bierchen trinken gegangen. Er war in München, um sich bei "Heidelberger Tiegel" nach 7-Farb-Druckmaschinen mit Stanz-, Rill-, Einleg- Kleb- und sonstigen Schikanen umzuschauen. Dann sind se wieder heimgefahren und ich nochmal ran die Fehlersuche. Glaub aber, es lag nicht an meinem Dokument.

Das Poster ist heut fertig. Gedruckt, passt, wackelt und hat Luft. Irjendwie bin ich aber schon angefressen, weil ich jetzt auch eine 7-Farb-Schikanenmaschine will mit oder ohne RIPchen, oder fehlt mir nur der Schlaf…

Neue Marketingwege

Viel zu lange war "Fundraising in eigener Sache" ein schmächtiger Euphemismus für "Schnorren". Jetzt macht der deutsch-brasilianische Schriftsteller und – jawoll – Rechtschreibreformer Zé do Rock vor, wie’s geht. Produziert er doch seit längerem den schönen Film Schröder liegt in Brasilien. Finanziert wird: mit Geld.

Wer hätte das gedacht. Wie Herr do Rock es allerdings auftreibt, sollte beispielhaft für uns alle sein: mit innovativem Fundraising. 99,99 Euro sind ja kein Geld für den, der welches hat. Lässt sich irgendwer nachsagen, er habe nichts für Kultur übrig? Na also. Dafür darf man sich endlich mal im Nachspann lesen – und dann noch gar als Produzent! Das macht reich und schön (was man ja in Blogs betonen muss). Reich jedenfalls. Denn wenn genügend Leute mitinvestieren, kriegt man ein Vielfaches wieder raus. Aktienzocken unter kulturellen Vorzeichen. Und politisch korrekt ist’s auch noch. Ganz sarakasmusfrei halte ich den Film jetzt schon für eine gelungene Sache.

Da ist geschenkt, dass er aus nicht mehr ganz aktuellem Anlass noch den Altbundeskanzler im Titel führt. Auf die Titanic, die rechtzeitig gewarnt hat: "Darf das Kanzler werden?", hört ja wieder keiner.

Magazin Trüffeljäger. Jetzt neu.

Die Inhalte rockten wider Erwarten nicht so: Noch ein härteres Agentur-Ranking, gähn, wie viele denn noch, viel redaktionelle Selbstdarstellung – kann aber an der Erstnummer liegen, die Marketingpotenziale des Podcasting, am ehesten noch die Levis Kampagne mit Blinden. Vielleicht lag das auch an meiner Übersättigung an W&V u.a. oder an der an unruhiges Powerpoint erinnernden Aufmachung. Doch das PDF-Format als Medium wurde begriffen, und zwar so, dass man gerne liest und sich führen lässt, und nicht fiese Textfriedhöfe das Lesen anstrengend machen. Das nächste Heft schau ich mir aber noch an. Vielleicht liegen meine Trüffel verstreuter.

Dagegen schlechtes Beispiel für Lesefreundlichkeit am Monitor: Der Beratungsbrief in PDF von Public-Relations-Experts.

Meine zugebenermaßen launigen Eindrücke für Trüffeljäger Nummer zwei sind auch schon da.

Ankündigung 1
für den Jäger:

Am 7. November gibt es Trüffeljäger Nr. 3.

Ankündigung 2,
es wird vor_gejagt:

Da unsere Trüffeljäger-Beobachtungen ziemlich oft aufgerufen werden: Ab heute wird hier der
Trüffeljäger auf wirklich wichtige Themen für den Entscheider aus dem
Mittelstand quergelesen und sachlich-knapp, ohne launige Bemerkungen die
wahren Trüffel vorgestellt.


Für den Sammler:

Nach Datum und Ausgabe gesammelt im "Kategorie"-Link "Trüffeljäger beobachten"

 

Blog-Software-Test

Dachte, wenn man etwas Dreamweaver kann und Flash, und der angetraute Texter Html, kann einem bei der Einrichtung eines Weblogs nix mehr passieren.

Das Ergebnis:
Kaputte Nerven. Nach 2 Wochen Testung und zerraufter Haarbüschel auf dem Boden war TypePad Sieger nach Punkten.

Vorteil TypePad:

  1. (oder Nachteil?) Mitautor und Ehemann Wolf alias Wolfster, seines Zeichens messerscharfer Lektor und Stilblütenjäger, kann nur in seinen eigenen Texten und Log-Einträgen lektorühren. Biggrin_2
  2. TypePad ist von allen von uns getesteten am bedienungsfreundlichsten und ich muss keinen eigenen Indianer-Apache-Server betreiben und auch nix von Perl, Java und php verstehen. Schluck. So gesehen bei p-engine.

Nachteil TypePad:
Die Möglichkeit zu weiterreichenden grafischen Finessen beschränkt sich auf die Gestaltung des oberen Querbanners. Da muss man alles geben, will man sich als Agentur nicht endgültig blamieren (kricht man schon den Apache-Betrieb nicht gebacken…). Zu viel Design ist allerdings auch nich gutt, dann ist’s recht overdone und das Gegenteil von KISS = Keep It Simple an Stupid. Vielleicht verraten die mir stupid irgendwann noch, wie ich eine Menueleiste oben reinbring. Und naja, OK, man kann in die Seitenteile tolle Bilder und Eigenarbeiten einbinden. Kömmt noch.

Aber dann.Cool_1

Zweitnutzers Freud

Dass man nicht überall auf der Welt willkommen ist, sollte man ab einem gewissen Alter gewohnt sein. Weblogs heucheln zumindest, dass jeder, der die Steckdose findet, auch mitmischen kann; sie werden wissen, was sie davon haben.

Wenn ich allerdings von einer wohlmeinenden Software eingeladen werde, als Zweitnutzer herbeizueilen, um Sitehits zu generieren, und dann nicht mal in den Einträgen meiner eigenen Frau rumbessern kann, werd ich doch lieber Haushacker bei meiner zuständigen Stadtsparkasse. Das hat so was Ehrliches.

Gut, der Weblog hat Probezeit (wer hat Probezeit? Die Software? Deren Anbieter? Meine Frau, die beste Erstnutzerin der Welt? Ich?). Gut, ich hab über meinem nullten Eintrag einen Ruf als Satan auf der Tastatur zu verlieren. Gut, das kostet alles.

Trotzdem darf gemosert werden, dass Weblogs immer noch nicht ausreichend als Außenposten von Internetprovidern erkennbar sind. Daran hab ich nämlich schon mindestens dreimal so lange geschrieben, wie Sie es lesen.

Hören Sie, wie leise die Eurostücke durch ein Kabel klimpern? Sie sind unter uns!

Paranoia doesn’t mean they aren’t after you.
Kurt Cobain

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